Thank God! Ich habe zum Glück meine Kopfhörer dabei!
- Silke Kristin Juelich
- 30. Dez. 2022
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 30. Nov. 2023
Laute Menschen
(einige Gedanken, die ich auf Social Media teile, finden ihren Weg in meinen Blog: Unverändert und kurz, um den Gedanken auch hier festzuhalten und weiterzugeben.)
Mein Samstagmorgen sieht folgendermaßen aus:
Mein Sohn O. und ich fahren in die große Stadt!
Yeah!
Alle zwei Wochen. Also der Samstagmorgen alle zwei Wochen.

Denn das Kind wird geteilt.
Eine Hälfte der Herr Papa, die andere Hälfte die Frau Mama.
Natürlich nicht das Kind, sondern die Zeit mit dem Kind am Wochenende wird geteilt.
Ich lasse O. beim neu gebauten Schwimmbad raus - er galoppiert die Treppen hoch und verschwindet im Eingang.
Mit seinem Rucksack über der einen Schulter und seiner Wollmütze auf dem Kopf.
Anschließend parke ich das Auto und öffne unserem Hund Tom den Kofferraum - und dann machen wir erst einmal Pippi.
Also nicht ich!
Nur Tommi.
Wir überqueren gemeinsam den Parkplatz und freuen uns ganz riesig, dass wir einander haben.
Wir bleiben an der kleinen Straße stehen und schauen, ob irgendwelche Autos kommen.
Nun, eigentlich schaue nur ich.
Tom interessiert es nicht.
Er würde auch so über die Straße laufen.
Tommi hat diesen tiefen Glauben an sich.
Er meint, Autos bleiben für ihn stehen.
Und ehrlich gesagt: sie tun es auch!
Wer will schon einen 40 Kilo Hund auf der Windschutzscheibe
kleben haben?
Ich übe trotzdem weiterhin mit ihm:
stehen bleiben, nach rechts schauen, nach links schauen ...
Er blickt mich dabei nur verständnislos an.
Und er denkt wahrscheinlich:
Keine Ahnung, was Mama da macht. Ich liebe sie!
Egal. Wir laufen zu der großen Fensterfront und schauen,
ob wir O. irgendwo am Schwimmbecken entdecken können.
Wenn wir diesen Punkt abgehakt haben,
geht es zum Café.
Latte macchiato für mich.
Und für Tom einen gemütlichen Platz unterm Tisch.
Ich wohne seit fast 15 Jahren auf dem Land.
Und das ist in Ordnung.
Das habe ich mir so ausgesucht.
Aber ich vermisse die Cafés. Und ich vermisse es,
zwischendurch einfach mal eine Kaffee trinken zu gehen.
Oder ein Latte macchiato.
Ich packe mein MacBook aus.
Nehme mein Schreibzeug aus der Tasche.
Denke nach, notiere, plane.
Leise spielt Musik im Hintergrund.
Die Leute an den Tischen unterhalten sich.
Leise ist es nicht, aber es ist nicht störend.

Ein Ehepaar betritt das Café und steuert
auf den hohen, großen Tisch, an dem
ich sitze, zu und nehmen am anderen Ende Platz.
Sie beginne zu reden.
Es ist nicht einfach eine Unterhaltung, nein.
Sie sprechen so laut, dass auch der letzte in der
hintersten Ecke sie verstehen muss.
Solche Menschen gibt es.
Ich glaube, sie suchen auf diese Weise Bestätigung.
Irgendwie.
Oh Mann. Morgens ist das nur nicht das Richtige für mich.
Da gebe ich mir so eine Mühe,
ganz relaxt und entspannt in den Tag zu starten.
Und dann das!
Meine bösen Blicke scheinen sie nur noch mehr
aufzufordern, ihre Stimmen erschallen zu lassen.
Ich beuge mich hinunter zu Tom.
Zum Glück schaut er mich immer noch verständnisvoll an.
Ich schimpfe leise unter den Tisch.
Er nickt und seine Ohren wippen.
Ich hole mein Kopfhörer raus -
und hau volles Volumen rein.
Mir vibrieren die Trommelfelle mit der Musik.
Aber die Stimmen meiner Tischnachbarn erreichen mich jetzt nur noch gedämpft.
Thank God!
Ich bin froh, dass ich die Kopfhörer mitgenommen habe.
Und dass ich mich auf diese Weise aus der Situation nehmen kann.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn Menschen rücksichtslos sind.
Nur für viele ist es nicht nachvollziehbar, welchen Einfluss
sie meist unabsichtlich auf andere haben.
Vor allem für introvertierte uns sensible Menschen entsteht
durch extrem lautes Reden Anderer, oft eine unangenehme Situation,
aus der sie sich herausnehmen wollen.
Wenn Du also sehr sensibel und auch introvertiert bist, dann nehme Dir immer Kopfhörer mit, um gegebenenfalls Musik hören zu können.
Wenn Du jetzt aber von dem Geschriebenen überhaupt nichts verstehst,
dann bist Du einfach nicht so empfindlich, wenn es mal laut wird.
Das ist absolut in Ordnung.
Vielleicht kannst Du einfach mal ab und zu Dich überprüfen, wie laut Du im Alltag sprichst und wie Du Dich verhältst.
Es kann sein, dass Du mit einem rücksichtsvollerem Auftreten, einem Introvertierten das Leben um einiges einfacher machst.
Gibt es irgendetwas in Deinem Alltag,
dass Dich aus dem Rhythmus bringen kann?
Schick mir gerne eine Nachricht oder E-Mail.

Auf Deine emotionale Unabhängigkeit!
Herzlichst,
Silke Kristin
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