Hauptsache einfach mal die eigene Propaganda-Maschine angeworfen.
Oder: wie weit unsere Gesellschaft auseinander klafft.
(einige Gedanken, die ich auf Social Media teile, finden ihren Weg in meinen Blog: Unverändert und kurz, um den Gedanken auch hier festzuhalten und weiterzugeben.)
Worum geht es?
Um das neue Bürgergeld und die ersten Kritiker.
So zum Beispiel behauptet der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), Hans Peter Wollseifer, dass dem deutschen Handwerk Arbeitskräfte fehlen würden - und ...
Achtung, jetzt kommt es:
"Das geplante Nachfolgesystem von Hartz IV setze falsche Anreize für Geringverdiener: »Es sorgt für Demotivation bei denjenigen, die mit einem geringen Gehalt regulär arbeiten. Am unteren Ende verschwimmen immer mehr die Grenzen zwischen regulärer Arbeit und dem Bürgergeld«"
(siehe hierzu Artikel auf Spiegel-online: https://lnkd.in/eHReDYXt)
Vielleicht bin ich naiv oder unwissend,
aber ich möchte gerne mal eine kleine Rechnung aufstellen.
𝗟𝗮𝘂𝘁 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗜𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗡𝗿. 𝟭 soll ein Alleinstehender ab dem 1. Januar 2023 Euro 502,- Bürgergeld erhalten.
Die HartzIV-Sätze sind in den letzten Jahren immer nur minimal gestiegen.
Ich habe keine Ahnung, wie man davon leben soll.
Und ich weiß, wovon ich spreche.
Denn meine Rente durch Erwerbsminderung nach einer Falschbehandlung im Krankenhaus ist nur unwesentlich höher.
Das Bürgergeld bringt nur Euro 50,- mehr in die Tasche der Empfänger als das HartzIV-Geld.
Jetzt zum nächsten Punkt:
𝗟𝗮𝘂𝘁 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗜𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗡𝗿. 𝟮 steigt der Mindestlohn (brutto) im Oktober auf Euro 12,- .
Bei einem Vollzeitjob erhält der Arbeitnehmer dann Euro 2080,-
und ich rechne das gerne schnell für Euch um:
das macht Euro 1.479,40 netto.
Gut, jetzt erhält derjenige, der Bürgergeld bezieht, auch weitere Zuschüsse für das Wohnen ect. -
aber - und auch das ist bereits bekannt - die Vergaberichtlinien sind dafür sehr streng.
Wenn man Vollzeit mit dem Mindestlohn arbeitet, erhält man nicht gerade viel. Aber es ist definitiv mehr als das Bürgergeld.
Was haben wir hier also?
Der Handwerkerpräsident bezahlt gerne niedrige Löhne und hat Angst, dass Euro 502,- Bürgergeld seinen Löhnen Konkurrenz machen.
Aber natürlich!
Eine kleine Randbemerkung noch zum Schluß:
Bei der letzten Handwerkerrechnung, die ich bezahlen musste,
lag der angegebene Stundenlohn bei über Euro 80,- (netto)
Die Heizungstechniker, die bei mir waren, waren bei der beauftragten Firma angestellt und haben mit Sicherheit nicht nur Mindestlohn bezogen.
Das Internet verrät mir, dass Heizungstechniker durchschnittlich knapp unter Euro 20,- Stundenlohn in Deutschland erhalten.
Aber selbst wenn sie mehr verdienen, dann versteckt sich noch etwas anderes im angegebenen Stundenlohn.
Und jetzt noch einmal zurück
➡️ zum Bürgergeld und
➡️ zum Mindestlohn.
- und dem Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks.
Das bringt mich jetzt zum Nachdenken ...
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